Durch nachhaltige Ernährung die Umwelt schützen

Hühner - nachhaltige Ernährung

Was ist nachhaltige Ernährung?

Nach­hal­ti­ge Ernäh­rung ist ein The­ma, das in den letz­ten Jah­ren immer mehr an Bedeu­tung gewon­nen hat. Immer mehr Men­schen sind sich bewusst gewor­den, dass unse­re Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten einen gro­ßen Ein­fluss auf die Umwelt haben und dass es wich­tig ist, nach­hal­tig zu essen.

Aber was bedeu­tet eigent­lich nach­hal­ti­ge Ernäh­rung? Es geht dar­um, Lebens­mit­tel zu kon­su­mie­ren, die unter Berück­sich­ti­gung öko­lo­gi­scher, sozia­ler und öko­no­mi­scher Aspek­te pro­du­ziert wur­den. Das heißt, dass bei der Pro­duk­ti­on auf den Ein­satz von Pes­ti­zi­den und che­mi­schen Dün­ge­mit­teln ver­zich­tet wird und statt­des­sen auf natür­li­che Anbau­me­tho­den gesetzt wird. Außer­dem soll­ten regio­na­le und sai­so­na­le Pro­duk­te bevor­zugt wer­den, um lan­ge Trans­port­we­ge zu ver­mei­den und die loka­le Land­wirt­schaft zu unter­stüt­zen.

Gebäck

Zu viel Bio-Dünger kann auch schaden

Die Aus­brin­gung von Bio­dün­ger kann als nach­hal­ti­ge Alter­na­ti­ve zur kon­ven­tio­nel­len Dün­gung betrach­tet wer­den. Bio­dün­ger besteht aus orga­ni­schen Mate­ria­li­en wie tie­ri­schem Mist, Kom­post oder Pflan­zen­rück­stän­den, die in einem natür­li­chen Pro­zess abge­baut wer­den und Nähr­stof­fe für Pflan­zen lie­fern.

Es gibt meh­re­re Vor­tei­le der Ver­wen­dung von Bio­dün­ger:

  1. Res­sour­cen­scho­nung: Bio­dün­ger basiert auf natür­li­chen Mate­ria­li­en, die recy­celt oder wie­der­ver­wen­det wer­den kön­nen. Dadurch wird der Bedarf an mine­ra­li­schen Dün­ge­mit­teln redu­ziert, die oft aus nicht erneu­er­ba­ren Roh­stof­fen her­ge­stellt wer­den.
  2. Boden­ge­sund­heit: Bio­dün­ger trägt zur Ver­bes­se­rung der Boden­struk­tur und ‑frucht­bar­keit bei. Durch den Ein­satz von orga­ni­schen Mate­ria­li­en wird der Humus­ge­halt erhöht, was wie­der­um die Was­ser­spei­cher­fä­hig­keit des Bodens ver­bes­sert und Ero­si­on ver­rin­gert.
  3. Redu­zie­rung von Umwelt­aus­wir­kun­gen: Im Ver­gleich zu syn­the­ti­schen Dün­ge­mit­teln hat Bio­dün­ger in der Regel eine gerin­ge­re Umwelt­be­las­tung. Der Ein­satz von Bio­dün­ger kann dazu bei­tra­gen, den Ein­trag von Schad­stof­fen in Gewäs­ser zu redu­zie­ren und das Risi­ko von Über­dün­gung und damit ein­her­ge­hen­den Pro­ble­men wie Algen­blü­ten zu mini­mie­ren.
  4. Kreis­lauf­wirt­schaft: Die Ver­wen­dung von Bio­dün­ger för­dert die Kreis­lauf­wirt­schaft, da orga­ni­sche Abfäl­le wie­der­ver­wer­tet wer­den. Dies kann zur Redu­zie­rung von Abfall­men­gen und zur Schlie­ßung von Nähr­stoff­kreis­läu­fen bei­tra­gen.

Dünger

Es ist jedoch wich­tig zu beach­ten, dass auch bei der Ver­wen­dung von Bio-Dün­ger bestimm­te Aspek­te berück­sich­tigt wer­den müs­sen, um eine nach­hal­ti­ge Anwen­dung sicher­zu­stel­len. Dazu gehö­ren die rich­ti­ge Dosie­rung, um Über­dün­gung zu ver­mei­den, sowie die Berück­sich­ti­gung der Her­kunft des Bio­dün­gers, um sicher­zu­stel­len, dass er aus nach­hal­ti­gen Quel­len stammt.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt ist der Ver­zicht auf tie­ri­sche Pro­duk­te oder zumin­dest eine Redu­zie­rung des Fleisch­kon­sums. Die Mas­sen­tier­hal­tung ist nicht nur für das Tier­wohl pro­ble­ma­tisch, son­dern auch für die Umwelt. Die Pro­duk­ti­on von Fleisch ver­braucht gro­ße Men­gen an Was­ser und Fut­ter­mit­teln und trägt maß­geb­lich zur Ent­wal­dung und zum Kli­ma­wan­del bei. Eine pflanz­li­che Ernäh­rung oder der ver­mehr­te Kon­sum von pflanz­li­chen Alter­na­ti­ven wie Tofu oder Seit­an kann daher einen gro­ßen Bei­trag zur Nach­hal­tig­keit leis­ten.

Aber nach­hal­ti­ge Ernäh­rung bedeu­tet nicht nur, was wir essen, son­dern auch, wie wir es zube­rei­ten und lagern. Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung ist ein gro­ßes Pro­blem unse­rer Gesell­schaft. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, soll­ten wir bewuss­ter ein­kau­fen, Res­te ver­wer­ten und auf eine gute Lage­rung ach­ten.

Lebensmittelverschwendung

Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung steht im Wider­spruch zu einer nach­hal­ti­gen Ernäh­rung. Welt­weit wer­den schät­zungs­wei­se ein Drit­tel aller pro­du­zier­ten Lebens­mit­tel ver­schwen­det. Dies hat nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt, die Wirt­schaft und die sozia­le Gerech­tig­keit.

Umwelt­aspek­te der Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung:

  • Res­sour­cen­ver­brauch: Die Pro­duk­ti­on von Lebens­mit­teln erfor­dert den Ein­satz von Was­ser, Ener­gie, Land und ande­ren Res­sour­cen. Wenn Lebens­mit­tel ver­schwen­det wer­den, wer­den auch die­se Res­sour­cen ver­nich­tet.
  • Treib­haus­gas­emis­sio­nen: Die Pro­duk­ti­on, Ver­ar­bei­tung und Ent­sor­gung von Lebens­mit­teln erzeugt Treib­haus­gas­emis­sio­nen. Wenn Lebens­mit­tel ver­schwen­det wer­den, tra­gen sie zur Kli­ma­be­las­tung bei.
  • Abfall­ent­sor­gung: Die Ent­sor­gung von Lebens­mit­tel­ab­fäl­len kann zu Umwelt­pro­ble­men füh­ren, ins­be­son­de­re wenn sie auf Depo­nien lan­den und dort Methan­gas pro­du­zie­ren.

Wirt­schaft­li­che Aspek­te der Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung:

  • Kos­ten: Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung bedeu­tet auch finan­zi­el­le Ver­lus­te für Pro­du­zen­ten, Ein­zel­händ­ler und Ver­brau­cher.
  • Wirt­schaft­li­che Ungleich­heit: In vie­len Tei­len der Welt lei­den Men­schen unter Hun­ger und Nah­rungs­mit­tel­knapp­heit. Die Ver­schwen­dung von Lebens­mit­teln ver­stärkt die­se Ungleich­hei­ten.

Auch der Kon­sum von ver­pack­ten Lebens­mit­teln soll­te redu­ziert wer­den. Plas­tik­ver­pa­ckun­gen sind ein gro­ßes Umwelt­pro­blem, da sie nur schwer abbau­bar sind und oft in den Ozea­nen lan­den. Daher ist es rat­sam, auf unver­pack­te oder zumin­dest mini­mal ver­pack­te Pro­duk­te zurück­zu­grei­fen und Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen zu ver­wen­den.

Radischen

Wie sieht es mit gentechnisch veränderten Pflanzen aus?

Die Fra­ge, ob gen­tech­nisch ver­än­der­te Pflan­zen nach­hal­tig sind, ist ein kon­tro­ver­ses The­ma. Es gibt unter­schied­li­che Mei­nun­gen und Ansich­ten dazu.

Befür­wor­ter argu­men­tie­ren, dass gen­tech­nisch ver­än­der­te Pflan­zen eine nach­hal­ti­ge Lösung für die stei­gen­de Nach­fra­ge nach Nah­rungs­mit­teln sein kön­nen. Durch den Ein­satz von Gen­tech­nik kön­nen Pflan­zen resis­tent gegen Schäd­lin­ge oder Krank­hei­ten gemacht wer­den, was den Ein­satz von Pes­ti­zi­den redu­zie­ren kann. Zudem kön­nen sie an wid­ri­ge Umwelt­be­din­gun­gen ange­passt wer­den, wie zum Bei­spiel Tro­cken­heit oder Salz­be­las­tung des Bodens. Dies könn­te hel­fen, den Ertrag zu stei­gern und somit zur Ernäh­rungs­si­cher­heit bei­tra­gen.

Kri­ti­ker hin­ge­gen wei­sen auf poten­zi­el­le Risi­ken hin. Sie befürch­ten nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt und die Gesund­heit. Zum Bei­spiel könn­ten sich gene­tisch ver­än­der­te Pflan­zen unkon­trol­liert aus­brei­ten und natür­li­che Öko­sys­te­me beein­flus­sen. Zudem besteht die Sor­ge, dass der Ein­satz von Gen­tech­nik zu einer Mono­po­li­sie­rung der Saat­gut­in­dus­trie füh­ren könn­te, da gro­ße Unter­neh­men Paten­te auf ihre gene­tisch ver­än­der­ten Sor­ten besit­zen.

Auf die­se Fra­ge gibt es kei­ne ein­deu­ti­ge Ant­wort. Die Bewer­tung der Nach­hal­tig­keit von gen­tech­nisch ver­än­der­ten Pflan­zen ist von ver­schie­de­nen Fak­to­ren abhän­gig. Es müs­sen sowohl öko­lo­gi­sche als auch sozia­le und wirt­schaft­li­che Aspek­te berück­sich­tigt wer­den.

Soziale Aspekte der nachhaltigen Ernährung

Nach­hal­ti­ge Ernäh­rung ist also nicht nur gut für die Umwelt, son­dern auch für unse­re Gesund­heit. Eine aus­ge­wo­ge­ne pflanz­li­che Ernäh­rung mit vie­len fri­schen und natür­li­chen Pro­duk­ten ver­sorgt unse­ren Kör­per mit allen wich­ti­gen Nähr­stof­fen und kann das Risi­ko für ver­schie­de­ne Krank­hei­ten wie Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen oder Dia­be­tes sen­ken.

Es ist wich­tig, dass wir uns bewusst machen, dass unse­re Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten einen gro­ßen Ein­fluss auf die Umwelt haben und dass wir durch klei­ne Ver­än­de­run­gen viel bewir­ken kön­nen. Jeder ein­zel­ne von uns kann einen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Ernäh­rung leis­ten, sei es durch den ver­mehr­ten Kon­sum von regio­na­len und sai­so­na­len Pro­duk­ten, den Ver­zicht auf Fleisch oder die Redu­zie­rung von Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Es liegt an uns, die Zukunft unse­rer Erde zu schüt­zen und eine nach­hal­ti­ge Ernäh­rung zu prak­ti­zie­ren.

Mer­ke: Nicht alles, was als Bio ange­bo­ten wird, ist auch Bio.

Über Manfred 46 Artikel
Mit der Natur eins sein und die Zusammenhänge besser verstehen.

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