E‑Autos sind erst ab 65.000 Kilometern klimaschonend -
E‑Autos gelten als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Doch ab wann sind E‑Autos tatsächlich klimaschonend? Die Vorstellung, ab dem Kauf bereits grün und sauber zu fahren, ist ein Trugschluss.
Die Herstellung von E‑Autos verursacht zunächst einmal einen höheren CO₂-Ausstoß als die Produktion von herkömmlichen Autos. Dies liegt vor allem an der aufwendigen Herstellung der Batterien, die einen großen Anteil am Gesamtgewicht des Fahrzeugs ausmachen. Zudem ist die Herstellung von Elektroautos oft mit einem höheren Energieverbrauch verbunden.
Dennoch zeigen Studien, dass sich der CO₂-Fußabdruck von E‑Autos im Laufe ihres Lebenszyklus deutlich verringert. Dies liegt vor allem daran, dass E‑Autos während ihres Betriebs keine direkten CO₂-Emissionen verursachen und somit im Vergleich zu Verbrennungsmotoren deutlich klimafreundlicher sind.
Entscheidend für die Klimabilanz von E‑Autos ist jedoch auch der Strommix, mit dem sie betrieben werden. In Ländern, in denen ein großer Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien stammt, sind E‑Autos deutlich klimafreundlicher als in Regionen, in denen noch überwiegend fossile Energieträger zur Stromerzeugung genutzt werden.
Erst ab 65.000 Laufkilometer kann ein Stromer konkurrieren
Die Nutzung eines Elektroautos ist einer Studie zufolge erst dann klimaschonender als die eines Verbrennerautos, wenn es 65.000 Kilometer hinter sich hat. Dies setzt voraus, dass das Fahrzeug mit Ökostrom geladen wird.
Wird es hingegen mit dem üblichen Energiemix geladen, also auch mit Kohlestrom, so steigt diese Schwelle den Angaben zufolge sogar auf mindestens 90.000 Kilometer, wie aus einer publizierten Untersuchung der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik hervorgeht. Das Kürzel VDI steht für Verein Deutscher Ingenieure.
Ein Grund hierfür ist, dass beim Abbau von Rohstoffen, bei der Produktion der Batterien sowie der Lieferung aus Asien Treibhausgase anfallen. “E‑Autos und Hybridfahrzeuge starten durch die ressourcenintensive Herstellung der Antriebstechnologie bei ihrer Ökobilanz mit einem ökologischen Rucksack, da die Batterieproduktion heutzutage fast ausschließlich noch in Asien stattfindet”, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft, Joachim Damasky.
Er betonte, dass in der Elektromobilität das Recycling der Rohstoffe Lithium, Nickel und Kobalt besser werden müsse. Erst die grüne Produktion der Batterie und ihrer Vormaterialien reduziere den ökologischen Fußabdruck und macht die E‑Mobilität wirklich klimafreundlich. In der Langzeitbetrachtung setzen sich bei der Ökobilanz dann E‑Autos und hybrid betriebene Fahrzeuge dauerhaft durch.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass E‑Autos abhängig von verschiedenen Faktoren wie Herstellungsprozess, Strommix und Nutzungsdauer klimaschonender sein können als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Um den größtmöglichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist es daher wichtig, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Effizienz bei der Herstellung von E‑Autos kontinuierlich zu verbessern
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